Risikomanagement
Die Risiken von heute sind die Probleme von morgen!
Risikomanagement ist der vorbeugende Umgang mit ungewünschten, zukünftigen Ereignissen und deren negativen Auswirkungen. Unvorhergesehene Veränderungen, unerkannte Einflussgrößen und Abweichungen von Annahmen lassen schnell die gesteckten Ziele unerreichbar werden. Geplante Zeiten werden ebenso wie Budgetgrenzen überschritten. Einige Risiken gefährden im schlimmsten Fall das gesamte Vorhaben oder gar die finanzielle Zukunft des Unternehmens. Produkthaftung oder sicherheitskritische Themen verdienen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit.
Auch von Gesetzesseite sind Unternehmen zu Risikomanagement verpflichtet. Bei der Risikofrüherkennung wird nach bestandsgefährdenden Risiken (mit 12 Monatsvorausschau) und Risiken mit Auswirkung auf Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage (mit 24 Monatsvorausschau) unterschieden.
Die Materialisierung des Risikos frühzeitig zu erkennen, Gegenmaßnahmen vorbeugend zu konzipieren, diese im Ereignisfall einzuleiten und darüber hinaus eine Wiederholung zu vermeiden, ist der Kern des Risikomanagements.
Vorgehensweise
- Zieldefinition
- Festlegung der Kenngrößen der Zielerreichung
- Risikoidentifikation
- Risikoanalyse
- Massnahmendefinition
- Risikoüberwachung
Zieldefinition
Die Ziele mit den zugehörigen Messgrößen der Zielerreichung werden in der Regel aus der Unternehmensstrategie abgeleitet.
Risikoidentifikation
Die Identifikation der Risiken kann mit unterschiedlichen Methoden wie z.B. „Negativ-Brainstorming“, Szenario-Technik, Erfahrungsauswertung aus Vorläuferprojekten oder durch Mitarbeiter- und Experteninterviews erfolgen. In der Produktentwicklung und bei technischen Prozessthemen werden häufig die Methoden FMEA – failure modes and effects analysis – oder DRBFM – design review based on failure modes – eingesetzt.
Risikoanalyse
Die Risikoanalyse dient dazu, die Auswirkungen auf den Zeitplan und auf das Budget sowie Qualitäts- und Leistungseinschränkung im Zielergebnis zu bewerten. Eine sinnvolle Betrachtung berücksichtigt zudem die Eintrittswahrscheinlichkeit, das Gewicht, das wahrscheinliche Schadensausmaß und auch die Interdependenz der Risiken bzw. der Risikofaktoren.
Sogenannte „Showstopper“, d.h. Risiken, die den Erfolg des gesamten Vorhabens gefährden, sollten gesondert betrachtet und bewertet werden.
Massnahmen zur Risikodetektion
Um Risiken zu detektieren und zu verfolgen, werden Risikoindikatoren definiert. Diese dienen dazu, alle beschriebenen Risiken zu verfolgen um möglichst früh das beginnende Eintreten eines Risikos zu erkennen. Werden zulässige Grenzwerten der Risikoindikatoren überschritten, führt dies zur Einleitung der Begrenzungsmassnahmen.
Massnahmen zur Risikobegrenzung
Zur Risikobegrenzung werden stehen mehrere Möglichkeiten zur Wahl: Risikovermeidung, Risikoprävention, Risikobegrenzung und Akzeptanz des (Rest-)Risikos
- Risikovermeidung- das Vorhaben wird aufgegeben.
- Risikoprävention – das Vorhaben wird durchgeführt, Präventions- und Eindämmmassnahmen dienen dazu, die Wahrscheinlichkeit des Risikoeintritts und / oder die Risikofolgen auf ein erträgliches, akzeptables Mass zu reduzieren.
- Risikobegrenzung – das Vorhaben wird durchgeführt, die Kosten und Folgen der Risiken werden breit gestreut und/ oder limitiert.
- Akzeptanz des Restrisikos – das Vorhaben wird durchgeführt, ein trotz der Präventivmassnahmen verbleibendes Restrisiko wird akzeptiert und beobachtet. Durch finanzielle, personelle und zeitliche Rückstellungen wird versucht, den erwarteten Schaden abzupuffern. Vielfach erfolgt dies auf Basis der Ergebnisse einer Risiko-Nutzen-Analyse, z.B. wenn die Kosten der Risikoreduzierung höher sind als die erwarteten Schadenskosten.
Risikoüberwachung
die identifizierten Risiken werden regelmäßig überwacht und aktualisiert, die Bewertungen angepasst. Bei Risikoeintritt werden die jeweiligen Massnahmen eingeleitet und deren Wirksamkeit sowie sonstige Erfahrungen dokumentiert. Ergänzend dazu werden neu auftretende oder erkannte Risiken dokumentiert und wie oben beschrieben bearbeitet.
Risikomanagement ist ein ganzheitlicher Ansatz. Wir betrachten Produkt und Prozess als gleichwertig. In beiden Fällen identifizieren wird mit den jeweils am besten geeigneten Methoden und Werkzeuge abhängig von der Zielsetzung und Aufgabenstellung gemeinsam mit Ihnen und Ihren Mitarbeitern die Risiken und bewerten diese. Wir trainieren Ihre Mitarbeiter in den Methoden wie z.B. FMEA oder Prozessanalyse und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen die erforderlichen Massnahmen.
Moderne Visualisierungs- und Moderationstechniken helfen, Risiken aufzudecken, das Bewußtsein der Mitarbeiter für mögliche Folgen und Konsequenzen zu öffnen. Dadurch steigt auf allen Unternehmensebenen die Akzeptanz für das Risikomanagement und die Bereitschaft zur Durchführung präventiver Massnahmen.